In Bayern sind die Pilze als beliebte Schwammerl fest in der Bevölkerung verankert.
Einen historischen Überblick über 200 Jahre Mykologie in Bayern gab A. Bresinsky 1973 in der Zeitschrift f. Pilzkunde 39: 15-38.
Im Herbst 1910 wurde von August Henning in Nürnberg der "Verein für Pilzkunde ", der erste Pilzverein Deutschlands, gegründet. Als "Abteilung für Pilz- und Kräuterkunde " gehört er seit 1923 zur Naturhistorischen Gesellschaft Nürnberg.
In München hat ein weiterer der ersten und größten Pilzkundlichen Vereine Deutschlands seinen Sitz. Dort wurde im April 2016 das einhundertjährige Gründungsjubiläum gefeiert. Die Bayerische Mykologische Gesellschaft wurde 2008 als gemeinnütziger Verein gegründet. Sie ist Projektträger von Pilze-Ammersee, der ersten umfangreichen Verbreitungs- und Informationsplattform für Pilze in Deutschland. Mykologische Forschung wurde bzw. wird in Bayern an den Universitäten Bayreuth, München, Regensburg und Würzburg sowie im Nationalpark Bayerischer Wald betrieben. Der Nationalpark Bayerischer Wald und die Universität Regensburg haben von 2017 bis 2020 gemeinsam mit der DGfM und dem tschechischen NP Šumava Projektpartner das Interreg-Projekt "Funga des Böhmerwalds" umgesetzt.
Neben den oben genannten Vereinen und Institutionen sind noch folgende Pilzvereine und mykologische Arbeitskreise in Bayern aktiv:
Pilzkundliche Schriften aus Bayern sind die Hoppea, Mycologia Bavarica und die Regensburger Mykologischen Schriften.
Die hier dargestellten Funddaten sind das Gemeinschaftswerk von mehr als Hundert ehrenamtlich tätigen Pilzkennern. Herausragende Verdienste haben sich hierbei Heinz Engel & Harald Ostrow (Pilzkundliche Arbeitsgemeinschaft Coburg) und Edmund Garnweidner (Fürstenfeldbruck) mit zusammen über 300.000 gemeldeten Funddaten erworben. Harald Ostrow hat 2017 für seine Verdienste den Wolfgang-Beyer-Preis der DGfM erhaten. Edmund Garnweidner ist seit 2022 Ehrenmitglied der DGfM. Die mehr als 735.000 erhobenen Datensätze werden vom Landeskoordinatoren der DGfM und dessen Stellvertreter gepflegt und kontinuierlich erweitert. Mit knapp 8.500 Pilzarten ist Bayern derzeit das artenreichste Bundesland. Interessante Funde und Bilder von Pilzen können Sie direkt an karasch@dgfm-ev.de melden.
Große Belegsammlungen (Pilzherbarien) existieren in der Bayerischen Staatssammlung (M) sowie an der Universität Regensburg (REG). Der Verein für Pilzkunde München und die Nürnberger Historische Gesellschaft unterhalten ebenfalls Exsikkatensammlungen.
Wichtige naturschutzfachliche Grundlagen wie die Rote Liste und die Checkliste der Ascomycota von Bayern wurden in den letzten Jahren vom Landesamt für Umweltschutz umgesetzt.
Eine umfangreiche Checkliste der Basidiomycota von Bayern wurde 2009 von Besl & Bresinsky in den Regensburger Mykologischen Schriften publiziert.